Leitgedanken Oktober 2024

Und der Herr redete mit Mose und Aaron: … Sag den Kindern Israel, dass sie dir eine rötliche junge Kuh ohne Fehler bringen, an der kein Gebrechen ist und auf die noch nie ein Joch gekommen ist.“ (4.Mose 19,1-2)

Diese junge Kuh sollte vor dem Lager nach einem besonderen Ritus geschlachtet, verbrannt und die Asche an einem reinen Ort aufbewahrt werden. Mit der Asche sollte ein heiliges Reinigungswasser hergestellt werden. Dieses Wasser diente dann zur Reinigung nach der Berührung mit einem toten Menschen. Im Reinigungsritus musste das Wasser mit der Asche der roten Kuh zwingend dabei sein: „ …ist nicht mit Reinigungswasser besprengt; darum ist er unrein.“ (4.Mose 19,20)

Es ist endlich gelungen, rote Kühe nach der Vorschrift des Talmud der orthodoxen Juden zu züchten. Eine solche koschere Kuh durfte keine zwei weißen Haare im Fell haben. Weil der Bau des dritten Tempels aktuell aber auf sich warten lässt, werden die Kühe älter. So 

sind mittlerweile einige weiße Haare mehr im Fell gefunden worden. Darauf wurden die Kühe als für nicht mehr koscher erklärt. 

Es ist die alte Sünde (5.Mose 4,2): Menschengesetz überwuchert Gottes Gesetz, das sehr einfach war: eine junge Kuh, gesund, mit rötlichem Fell und sie sollte noch nie einen Karren oder Pflug gezogen haben.

Wir sehen, ohne Gottesvertrauen und Gottesliebe mutiert im Gewissen das gute Gesetz Gottes zur Bedrohung. Der Drang nach religiöser Perfektion ist unstillbar. Man muss dann das Haar nicht in der Suppe, aber im Fell der roten Kuh suchen.

Für die Gemeinde Jesu ist die rote Kuh ein Zeichen in der Endzeit. Für Israel ist die rote Kuh vergeblich. Vor Gott ist sie als Opfer ein Gräuel. Es steht geschrieben: 

Wenn das Blut von Stieren und Böcken und die Asche einer jungen Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt zur Reinheit des Leibes, wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!“ 

(Hebräerbrief 9,13-14) 

Gottes Segen euch allen.

Klaus und Ruth Schonhardt