Leitgedanken August 2024

Es lag aber einer krank, Lazarus, von Bethanien, aus dem Dorf Marias und ihrer Schwester Martha. … Da sandten seine Schwestern zu ihm (Jesus) und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank. Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde. Jesus aber hatte Martha lieb und ihre Schwester und Lazarus.“ (Joh.11, 1-5)

Liebe Gemeinde, lieber Leser, wir kommen nicht umhin, aus diesen Versen heraus bei Jesus eine Zartheit und Weichheit zu erspüren, die er hier für die drei Geschwister Martha, Maria und Lazarus hat. 

Das bezeugen auch vier Tage später an Lazarus’ Grab die Juden, als sie Jesus dort weinen sehen: 

Seht, wie hat er ihn (Lazarus) so lieb gehabt!“ 

Das „den du lieb hast“, „hatte lieb“ drückt eine freudige, warme Wertschätzung aus. Ja, zartes und weiches Ge-fühl ist für das Liebhaben so wichtig wie das Tun. Wie Jesus die drei lieb hat, so hat er auch dich lieb. Weißt du das, spürst du das? Hast du jemanden so lieb? Ein Schuss Sentimentalität entkrampft.

Schauen wir noch zum Grab von Lazarus: Jesus weint. Dann ergrimmt er und befiehlt in einem völlig anderen Ton: „Hebt den Stein weg!“ Martha wirft bestürzt ein: „Herr, er stinkt schon; denn er ist seit vier Tagen hier.“

Friedhöfe sind notwendig. Aber sie sind himmlisch buchstabiert, unnatürlich. Da liegen die toten Menschen. Der Mensch aber – Gottes Ebenbild – soll leben! 

Für Martha ist es unnatürlich, das Grab zu öffnen. Tot ist tot. Der Körper des Verstorbenen verwest bereits. Schon vier Tage lang. Das ist Marthas Horizont. Und wohl auch der unsere.

Doch Jesu Worte sind aus der himmlischen Natür-lichkeit. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; …“ 

Lazarus, komm heraus!“

Und der Verstorbene kam heraus …

Grüße an die, die uns lieben 

im Glauben (Paulus in Titus 3,15)

Klaus und Ruth Schonhardt