„Es stieg auch ein Gedanke unter ihnen auf, wer von ihnen der Größte wäre.“ (Lukas 9,46)
Kain hatte Abel totgeschlagen. Warum ließ Gott ihn dann leben? Warum schützte Gott den Totschläger mit siebenfacher Vergeltung? (1.Mose 4,15)
Weil es noch kein Gesetz Gottes gab. Die Zehn Gebote gab Gott ja erst viele, viele Jahrhunderte später. Es konnte also im juristischen Sinne kein Gebot übertreten werden.
Paulus erklärt es so: „Ich lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde wieder lebendig, ich aber starb; …“ (Römerbrief 7,9-10)
Ein zweiter Grund ist, Gott wusste, wie es um den Menschen seit dem Sündenfall steht. Es ist alles verderbt und anfällig für böse Lust. Die grausigsten Gedanken steigen seither aus dem Herzen. Alles Böse ist möglich. Natürlich auch das Gute. Wenn es gezielt erzogen wird. Ein guter Charakter ist nicht hilflos der gebrochen-en Natur des Menschen ausgeliefert.
Zurück zu Kain. Der beste Ratschlag Gottes half ihm nichts: „Ist es nicht so? Wenn du fromm bist, so bist du angenehm; bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“ (1.Mose 4,7)
Mit konzentrierter Anstrengung kann ein Mensch im Lot bleiben.
Nun zu den drei Jüngern Jesu. Petrus, Johannes, Ja-kobus. Sie waren mit Jesus, dem besten Menschen der Welt, unterwegs. Trotzdem dieser blöde Gedanke, die-se irre Überlegung. Wer wohl ist der Angesehenste? Wer der Größte? Geduldig stellte Jesus ein Kind vor sie hin: Der Größte sei euer aller Diener! So lernten sie und so lernen wir. So werden wir „besser“.
Gottes Absicht ging noch tiefer: ein neuer Mensch musste her! So hat Gott den Menschen kurzerhand durch Jesus aus der Wertung `rausgenommen und „in das himmlische Wesen versetzt.“ (Epheser 2,6)
Gott rechnet dir und mir die Reinheit Jesu ins Herz. Alles ist rein. Alles ist stark.
Ein neuer Text ist möglich:
> Es kommt ein Gedanke unter ihnen auf, wie sie dem Nächsten dienen und ihn ehren könnten. <
Herzlichst –
Klaus und Ruth Schonhardt