Leitgedanken Oktober 2022

Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt an und weinte über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient! Aber nun ist’s vor deinen Augen verborgen.“ (Lukas 19,41-42)

Wohl eine Stunde zuvor war Jesus unter dem Hosianna seiner Jünger und viel Volk auf einem jungen Esel reitend nach Jerusalem eingezogen. Die Pharisäer waren entrüstet, wohlwissend, dass Jesus damit die Schrift erfüllte, wie sie sagt: 

Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Fohlen der Eselin.“ (Sacharja 9,9)

Aber Jesus wehrt sie ab mit den Worten: 

Wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.“

Das war nicht so einfach poetisch dahergesagt. Die Dringlichkeit dieses Momentes an eben diesem Tag war dramatisch. „Jesus und der Esel“ ist keine nette Kinderstundengeschichte. Wie auch in der Tragödie um die Arche Noah geht es um ein hartes Gottesgericht. 

Die Zeit war verpasst, die Uhr abgelaufen. Jesus weint und weissagt Angst und Schrecken, die über Jerusalem kommen werden. 

Du hast die hohe Berufung zum ewigen Leben als Gottes-kind, ja! Das Herz ist Himmel, die Füße auf der Erde. Genau dort am Anfang der Ackerfurche, an die der Herr dich gestellt hat.

Trete heraus aus dem Zwielicht, schüttle die Sünde ab, die uns so leicht anhaftet und alles schöne Zeug, das dich beschäftigt und dann los! 

Sei nicht dein eigener Feind. Dies ist diese deine Zeit. Sie verfliegt dahin … 


Die Gnade sei mit dir!

Klaus und Ruth Schonhardt

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