Liebe Gemeinde, lieber Leser, in Regensburg im alten Rathaus befindet sich das fensterlose Kurfürstenzimmer. Hier tagte im 17. Jahrhundert der „Immerwährende Reichstag“, das erste deutsche Parlament. Eine bekannte Redewendung stammt aus diesem Saal: etwas „auf die lange Bank schieben“. Denn an den Seiten des Reichstagssaales waren lange Bänke für die Vertreter der Reichsstände angebracht.
Konnte in der politischen Diskussion nicht sofort eine Lösung erzielt werden, dann wurden die Akten der ungelösten Fälle ans Ende der langen Bänke geschoben, bis sie zur neuerlichen Beratung wieder hervorgeholt wurden.
Der Apostel Paulus war in schwerer Bedrängnis. Seit zwölf Tagen ist er zurück in Jerusalem. Der Oberst Lysius rettet ihn vor den Mordanschlägen der Juden. Die Sache um Paulus erregt großes Aufsehen. Endlich kümmert sich der römische Landpfleger Felix darum. Paulus erklärt ihm den Hergang und ruft schließlich: „Über die Auferstehung der Toten werde ich von euch heute angeklagt!“ (Apg.24,21)
Als Felix solches hörte, zog er sie hin; denn er wusste gar wohl um diesen Weg und sprach: „Wenn Hauptmann Lysias herabkommt, so will ich eure Sache erkunden.“
Tage später kommt Felix mit seiner Frau Drusilla und „hörte ihn von dem Glauben an Christus“. Als Paulus von der Gerechtigkeit, von der Keuschheit und vom zukünftigen Gericht spricht, erschrickt Felix und sagt: „Gehe hin auf diesmal; wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich herrufen lassen.“ (V24-25)
Zuerst schiebt Felix eine juristische und zuletzt eine persönliche Entscheidung auf die lange Bank.
So tat das zwei Jahre später – Paulus war noch immer (!) in Schutzhaft – auch König Agrippa: „Es fehlt nicht viel und du überredest mich, Christ zu werden.“ (26,27)
Entscheide dich heute, jetzt, für Jesus Christus, der da sagt: „… ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit …“
Herzlichen Gruß –
Klaus und Ruth Schonhardt