Interview im März


Lioba

Hallo Lioba, wir sitzen hier bei euch in eurem neuen Haus und vom Hof her ist das Brummen des Traktors zu hören. Als Familie führt ihr euren Hof im Vollerwerb. Geht das heute noch? 

Lioba: Landwirt sein ist eine Lebenseinstellung. Man kann das nicht 1:1 mit anderen Berufen vergleichen. „Ihr  könnt ja keinen Urlaub machen!“ heißt es da immer wieder. Ja, aber wir saßen dafür jeden Tag mit den Kindern am Mittagstisch, solange sie zu Hause waren. Und auch das Leben mit der Natur ist schön und so vielseitig. Als Landwirt ist mein Mann Christoph immerhin auch eigenständiger Unternehmer. 

Was ist daran in unserer Zeit vorteilhaft?

Lioba: Man ist sich sein eigener Herr und – sein eigener Knecht. Die meisten Leute wollen ihr Angestelltenverhältnis und dann den Feierabend. Und dann auch keine Verantwortung mehr. Wir aber können nichts abwälzen, wir stehen dauernd in Verantwortung. 

Wir sind ja auch noch sehr vom Wetter abhängig. Das Frühjahr 2011 war ja sehr trocken. Meine Nachbarn, die einen viel kleineren Hof führen, waren deswegen sehr niedergedrückt und sie hat sogar geweint. Es war für alle Höfe nicht einfach. Wie zufällig kam es, dass Christoph die spärliche Frucht zu Futter gehäckselt hat. Denn gerade danach kam dann der Hagel, der bei uns oben alles zerschlagen hat. Da hat selbst Christoph gesagt: „Wir haben alles richtig gemacht.“ Darin seh’ ich, wie Gott uns als Familie führt.

Du findest sonntags Zeit für den Gottesdienst und in der Woche für den Hauskreis. 
Lioba: Beides ist mir sehr wichtig. Im Brief an die Korinther steht sinngemäß: „Was ihr habt, haltet es so, als hättet ihr’s nicht.“ Der Hof ist sehr wichtig und prägt den Lebenslauf, aber er darf nicht über allem stehen.
Wann spätestens musst du sonntags zum Mittag daheim sein?
Lioba: Um 12 Uhr ist Essenszeit. Aber am Sonntag kocht Christoph.
Wie kam Jesus in dein Haus? 
Lioba: Schon als Kind habe ich Jesus irgendwie angenommen. Aber so richtig bewusst war es mir erst mit dem Schlüsselerlebnis im Herbst 1989.
Was ist da geschehen? 
Lioba: Ich war alleine im Gebet für einen mir nahe stehenden Menschen. Parallel las ich in dem Buch von Larry Lea „Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wachen?“ Ich las den Satz, dass man für jemanden beten kann, damit er zu Jesus findet. Das war für mich neu. Ein unbeschreibliches, herrliches Gefühl überkam mich auf einmal. Alles funkelte in mir, das war der Heilige Geist! Da wusste ich, Gott gibt es wirklich!
Von welchem Wort zehrst du zur Zeit immer noch?
Lioba: Es war in der Ladies Night im Oktober in der Gemeinde in Bad Säckingen. Die Sprecherin zeigte verschiedene Bilder. Auf einem war Jesus zu sehen, wie er an die Tür klopft. Mir wurde klar, dass ich nicht alles tun muss, aber vieles für ihn tun darf – nur eines muss ich tun – ihm von innen die Tür öffnen!

Lioba, danke für das Gespräch  –  Klaus

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