Taufe im Kühlschrank
Peter Siemens von OpenDoors erzählt, wie sie zu zweit in Algerien in den Bergen verstreut lebende Christen besuchten. Sie stellen sich vor und für die Menschen dort ist es eine große Ehre, wenn Europäer ihr Haus betreten. Noch schöner für sie ist, dass es Brüder im Herrn sind, von denen sie besucht werden.
Von einem der algerischen Brüder werden die beiden in sein Haus geführt. Das war wegen der Anbauten ziemlich verschachtelt. In einem kleineren Raum stan-den und lagen weiße Kühlschränke, Kisten, Boxen und dergleichen. Schließlich kamen sie in einen etwa 50m² großen fensterlosen Raum. „Hier versammeln wir uns zum Gottesdienst.“ „Ja aber wo sind die Stühle?“ „Die brauchen wir nicht, wir stehen alle eng nebeneinander. 120 Menschen passen hier rein.“ Irgendwann, so Peter Siemens, kommen sie auf die Taufe zu sprechen. Sich in islamischen Ländern taufen zu lassen, bedeutet die endgültige Entscheidung für ein anderes Leben. Ein Leben als Christ. Der Zug ist dann abgefahren, es gibt kein Zurück.
„Ich zeige dir unsere Taufbecken. Wir haben zwei, weil es immer so viele Täuflinge sind.“ Sie gehen zu-rück in den Vorraum mit den Kühlschränken und Kisten. Der Bruder dreht einen Kühlschrank um. „Das hier und der andere da sind die beiden Taufbecken. Kein Polizist würde sie als solche erkennen können.“ Es sind die zwei großen, weißen Kühlschranke, denen die Fächer entnommen werden und die von innen ab-gedichtet sind. „Die letzten vier Jahre haben wir 220 Menschen darin getauft.“
(aus Folge 218 „Taufe im Kühlschrank“/ Geschichten von Gottes Wirken – Open Doors – Deutschland 2024)
Die widrigen und originellen Umstände zeigen, wie ergriffen diese Menschen von Jesus sind. Sie legen ihr Leben wie es mit einem Weizenkorn geschieht in die Erde, in der Hoffnung auf viel Frucht zum ewigen Leben (Joh. 12,24). So wie wir es auch tun.
Gottes Segen euch allen.
Klaus und Ruth Schonhardt