Ein Volk muss völlig Neues lernen. Über den allmächtigen, einzigen Gott. Über sich selbst. Wir gehen in der Zeit weit zurück. 3300 Jahre, also 1300 vor Christus und etwa 450 Jahre nach Joseph in Ägypten.
Israel wanderte nach seinem triumphalen Auszug aus Ägypten durch die Wüste. Moses führte sie. Und Gott liebte sie.
Gott plante eine gewaltige Umerziehungsmaßnahme. Denn 400 Jahre (!) lang sahen die Israeliten nur die ägyptischen Götzen. Vom Gott Israels weit und breit keine Spur. Im Alltag spielte seine Verehrung keine Rolle mehr.
Es brachte ja auch nichts. Sie waren nun mal Sklaven und würden es wohl immer bleiben. So war ihre Identität, so waren sie geprägt.
Israel musste also umgeprägt werden. Und dazu wollte Gott Israel ganz nahe sein. Er gründete sozusagen eine Stiftung zum Zwecke der Begegnung. Die „Stiftshütte“, das „Zelt der Begegnung“, ein „Heiligtum“.
Gott gab ihnen zuerst die Zehn Gebote. Damit schloss Er den Bund mit Israel. Zu den Zehn Geboten kam nun die Atmosphäre: Gemeinschaft, Anbetung, Ehrfurcht. Die vielen Gottesdienstregeln sollten ein Gefühl für Sündhaftigkeit erzeugen. Die Tieropfer machten klar, Vergebung, Strafabwendung, gibt es nur durch das Vergießen von Blut.
Behutsam geht Gott vor und erschafft neues Denken über Sich, den Heiligen. „Ich bin der ich bin“ musste Moses lernen und nun auch das Volk. Dazu half dieser mobile Tempel.
Das war der Alte Bund.
Jesus stiftete den Neuen Bund in Seinem Blut. Jetzt kann das Herz des Menschen als Stätte der Begegnung bezogen werden. Kein Zeltlager in der Wüste mehr, sondern die Wohnung Gottes im Herzen.
„… ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach tun.“ (Hesekiel 36,27)
Gottes reichen Segen euch allen –
Klaus und Ruth Schonhardt